Kommt Ihnen das folgende Szenario bekannt vor?


Ihnen steht ein wichtiges Gespräch bevor und Sie sind schon Tage oder sogar Wochen vorher nervös. Jedes Mal, wenn Ihre Gedanken zu diesem Thema schweifen, überkommt Sie eine Hitzewelle sowie ein Gefühl der Angst und Scham. Die Nacht davor können Sie nicht richtig schlafen, denn Sie gehen den Ablauf unweigerlich immer wieder durch. Obwohl Sie unzählige Male geübt haben, verläuft das Gespräch dann nicht wie geplant: Sie beobachten sich wie von außerhalb des Körpers und sind schon währenddessen peinlich berührt. Leider vergeht das Gefühl der Scham nur langsam und Sie fühlen sich noch mehrere Tage lang schlecht. Immer wieder müssen Sie daran denken, wie Sie sich verhaspelt haben, Sätze falsch formulierten, schwitzten und stotterten. Und während Sie sich vom letzten Gespräch erholen, steht schon das nächste bevor…

Vielen von uns ist ein solches, oder ähnliches Szenario nicht unbekannt: eine mündliche Prüfung, ein Bewerbungsgespräch, ein Auftritt vor Publikum oder sogar das lang ersehnte Date wird begleitet von Lampenfieber. Einige können damit besser umgehen und die Energie für sich nutzen, für andere ist es immer eine kleine oder gar große Katastrophe. Während es manchen Menschen gelingt, das Gegenüber oder sogar große Menschengruppen spontan für sich zu begeistern und als charmante und charismatische Redner1 in Erinnerung zu bleiben, verzweifeln andere schon bei der Begrüßung und leiden physische und psychische Qualen.

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Aber wie entstehen solche Unterschiede? Fehlt einigen Individuen das Lampenfieber-Gen? Wie entsteht und äußert sich Lampenfieber?2 Hat das Phänomen vielleicht sogar Vorteile? Und ist man überhaupt so schlecht, wie man sich selbst bewertet, oder kann man dem positiven Feedback der Zuhörer etwa glauben? Unter anderem diese Fragen sollen hier beantwortet werden. Ziel ist es, mithilfe von bestimmten Übungen und Prinzipien Lampenfieber zu verstehen, zu reduzieren und gleichzeitig selbstsicheres Reden zu fördern.3

Dabei geht es vor allem darum, die eigene Redefähigkeit zu verbessern, die in jedem Lebensbereich eingesetzt werden kann – egal ob bei Vorträgen, Referaten oder Diskussionen. Für eine leichtere Herangehensweise wird der Fokus auf vorbereiteten Reden liegen. Das erlernte Wissen kann dann auch auf Gespräche übertragen werden (vgl. Pabst-Weinschenk 2009, 17). Da es sich um ein komplexes Thema handelt, welches je nach Individuum anders wahrgenommen und empfunden wird, wird zunächst nur ein begrenzter Blickwinkel beleuchtet werden können. Zum Schluss gibt es einen Einblick über weitere Fragestellungen zu diesem Thema, welche hier nicht angesprochen wurden.

1 Im weiteren Verlauf wird zum Zwecke der Leserlichkeit das generische Maskulinum verwendet.

2 Härtefälle des Lampenfiebers, die zum Beispiel durch psychische Vorerkrankungen hervorgerufen sind und medizinische Unterstützung benötigen, werden nicht thematisiert.

3 Unten auf jeder Seite dieser Webseite finden Sie ein Inhaltsverzeichnis, sodass Sie zwischen den Kapitalen wechseln können. Es empfiehlt sich, die Reihenfolge einzuhalten.


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